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Kompetenzen für die digitale Transformation

  • 18. November 2020/
  • Posted By : Ann-Kathrin Haller/
  • 0 comments /
  • Under : Academy, Change, Digitale Transformation, Soft Transformation, Strategie

Im Unternehmenskontext definieren wir digitale Transformation als einen Veränderungsprozess, der die Fähigkeit der Organisation erhöht, mit neuen Technologien neue Nutzenversprechen zu schaffen. Das können bspw. neue Service-Angebote, Produkte oder Prozessabläufe sein, die wiederum Chancen eröffnen.

Wie gut dazu ein Unternehmen in der Lage ist, entscheidet die digitale Reife des Unternehmens. Sie bestimmt genau die Fähigkeit, mit neuen Technologien neue Nutzenversprechen zu generieren.

Capgemini hat in einer Studie aus dem Jahr 2017 acht zentrale Aspekte identifiziert, die digital reife Organisationen von weniger reifen unterscheidet, siehe nachfolgende Abbildung 1

Abbildung 1: Die digitale Reife der Organisation; Quelle: Capgemini – Change Management Studie 2017 Culture First! Von den Vorreitern des digitalen Wandels lernen

Das spannende daran ist: Digitale Reife hat nur begrenzt etwas mit Technologie, aber viel mit „analogen“ Kompetenzen und Haltungen zu tun. Da geht es bspw. um Aspekte wie Zusammenarbeit, Kundenorientierung, die Fähigkeit, agil zu handeln oder die Fähigkeit zur Selbstorganisation.

„Digital Transformation isn’t about digital„

Das wird noch deutlicher, wenn wir uns fragen, was hinter den acht Erfolgsfaktoren steckt und wie diese zum Leben erweckt werden können, vgl. Abbildung 2

Nehmen wir das Beispiel Agilität: Hier sind es vor allem Anpassungsfähigkeit, Iterationsmethodik und Schnelligkeit. Um anpassungsfähig zu sein, darf ich nicht an starren Konzepten, Abläufen oder Vorgaben hängen, sondern muss Gewohntes hinterfragen und Veränderungen aktiv treiben. Dabei fühlt sich nicht jeder wohl. Mit einem gezielten Kompetenzaufbau kann ich mich jedoch auch in solche Bereiche hineinbewegen, in denen ich mich „vom Typ her“ nicht so wohl fühle. So kann über eine Kompetenzentwicklung auch nach und nach eine Kulturentwicklung stattfinden.

Abbildung 2: Haltung & Kompetenzen; Quelle: Capgemini – Change Management Studie 2017 Culture First! Von den Vorreitern des digitalen Wandels lernen

Betrachtet man als zweites Beispiel den Aspekt Zusammenarbeit sind es vor allem Offenheit, Partizipation und Kommunikation. Wenn ich nicht offen für den anderen und andere Perspektiven bin, kann ich nicht authentisch zusammenarbeiten. Zum anderen geht es um die Partizipation, also darum, andere in meine Projekte einzubinden, sie zu beteiligen und vice versa. Erst dann kann ein Mehrwert entstehen. Professionell zu kommunizieren ist wiederum die Basis, um zielführend zusammenzuarbeiten. Ohne „gute“ Kommunikation kann keine Zusammenarbeit entstehen.

Kurz gesagt: Es sind vor allem Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen der MitarbeiterInnen, die eine digital reife Organisation ermöglichen. Diese Kompetenzen vermitteln und trainieren wir in der Synaworks Academy – hier erhalten Sie eine detaillierte Übersicht über die Trainingsmodule.


SAP S/4HANA ist ein Change Management Projekt – Teil 2

  • 18. November 2020/
  • Posted By : Ann-Kathrin Haller/
  • 0 comments /
  • Under : Academy, Change, Digitale Transformation, SAP ALM, Soft Transformation, Strategie, Synaworks, Team, Technologieberatung

Fortsetzung des Austauschs über die Digitale Transformation zwischen Daniel Kohl (Gründer und CEO, Synaworks GmbH) und Gerd Hagmaier (VP S/4HANA and Business Transformation, Capgemini Deutschland GmbH).

Daniel Kohl: Klasse, dass wir es nochmal diese Woche möglich machen konnten. Ich möchte zunächst versuchen, kurz zu umreißen, worüber wir bei unserem letzten Telefonat gesprochen hatten. Das Thema Digitale Transformation haben wir direkt mit dem Umstieg der Unternehmen auf S/4HANA verbunden. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei S/4HANA nicht um ein reines Technologieprojekt handelt. Ein Umstieg hat vielmehr unvermeidlich auch Einfluss auf den gesamten Aufbau und Ablauf einer Organisation.

Weiter hatten wir darüber gesprochen, dass Unternehmen noch vor Beginn des Projekts ein einheitliches Verständnis über den Zweck der Transformation herstellen sollten. Aus unserer Sicht ist es notwendig, das Selbstverständnis von IT und Business zu erarbeiten und zu kommunizieren. So kann im Unternehmen gemeinsam die Frage beantwortet werden, für wie viel Change die Organisation überhaupt bereit ist. Ein ganzheitliches Umdenken ist daher dringend notwendig.

An dieser Stelle würde ich gerne den Faden wieder aufnehmen. Ich bin überzeugt, dass ein gemeinsamer Purpose sowie eine abgestimmte Vision zwischen Abteilungen und Teams wesentliche Treiber für den digitalen Wandel sind.

In diesem Zusammenhang nannten auch die Teilnehmer der DSAG-Umfrage im Juli folgende Top Themen:

  • Schaffen eines entsprechenden unternehmerischen Mindsets
  • mehr Change-Methodenkompetenz in den Fachbereichen
  • eine Führung, die Visionen vermittelt und mit gutem Beispiel voran geht

Gerd Hagmaier: Die drei Punkte liegen für mich auf der Hand. Ich bin der Meinung, dass die Digitale Transformation nicht nur mit Digitalkompetenz, sondern vor allem mit Strategie- und Methodenkompetenz zu meistern ist. Mit diesen Kompetenzen können aus Daten wirkliche Mehrwerte für das Business entstehen.

Daniel Kohl: Kannst du dazu mehr erzählen?

Gerd Hagmaier: Die Ergebnisse und Erfahrungen aus unseren SAP S/4HANA Strategie-Workshops bestätigen immer wieder, dass die Bandbreite der Antworten auf die Frage der Zweckbestimmung oft von: „Wir möchten Enabler für Entscheidungen sein“ – bis „auch weiterhin müssen wir schnell und flexibel die Anforderungen unserer internen Kunden erfüllen“ reichen. Proaktiv bis reaktiv.

Auch der Capgemini Würfel hilft bei der Einordnung. Unternehmen benötigen weiterhin Unterstützung bei einem sauberen Aufsetzen solcher komplexen Projekte.

Abbildung 2: Capgemini Würfel

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass in diesem Zusammenhang auch häufig über das Durchschnittsalter der Mitarbeiter gesprochen wird. Dies halte ich allerdings nicht für ausschlaggebend.

Veränderungsbereitschaft und der Wille, etwas Neues dazuzulernen ist eine Frage der inneren Haltung und Einstellung, also ein Mindset-Thema und keine Frage des Alters.

Entscheidend ist, dass die Lernende Organisation Freiräume bereithält, die es auch ermöglichen, Neues zu lernen und nicht nur in einem reinen Operation Modus zu verharren.

Daniel Kohl: Da stimme ich dir zu. Wie gesagt, die Digitale Transformation ist ein Change und somit besteht ein direkter Zusammenhang zur Kultur und Lernbereitschaft im Unternehmen. Das ist auch für uns bei Synaworks enorm wichtig.

Die Gründungsidee von Synaworks liegt darin, Technologie nicht unabhängig vom Menschen zu betrachten, sondern miteinander zu verbinden. Das ermöglicht eine optimale Integration und Zusammenarbeit innerhalb der Organisation. Damit werden alle frühzeitig auf die digitale Reise mitgenommen und nur so kann das volle Potential der digitalen Transformation wirklich genutzt werden.

Gemäß dem Synaworks Purpose: “Transform IT to enable the intelligent enterprise”.

Dies bedeutet, dass nicht nur die Fachbereiche, sondern vor allem die IT-Organisation ein neues Selbstverständnis und eine Re-Positionierung im Unternehmen benötigt – vom Dienstleister zum Innovationspartner für die Fachbereiche.

Aus dieser Überzeugung heraus, haben wir auch die Synaworks Academy im Juli 2020 gegründet.

Gerd Hagmaier: Ihr habt eine eigene Academy gegründet? Etwas unüblich für ein IT-Beratungsunternehmen, oder nicht?

Daniel Kohl: Für uns ist das der einzig logische Schritt, unser Beratungsportfolio mit passenden Trainings zu erweitern. Unsere Trainingsmodule haben das Ziel, ebenjene angesprochenen Veränderungskompetenzen bei Mitarbeitern und Führungskräften zu entwickeln, um den Change, der mit der Digitalen Transformation verbunden ist, erfolgreich zu meistern.

Gerd Hagmaier: Und wie kann ich mir das konkret vorstellen? Capgemini hat auch eine Academy. Jedoch liegt bei uns der Fokus eher auf der Schulung von neuen, internen Mitarbeitern, die gerade ins Berufsleben starten.

Daniel Kohl: Aus meiner Sicht muss die IT zunehmend Sparringspartner für das Business sein und zunehmend interdisziplinär mit anderen Abteilungen und externen Dienstleistern zusammenarbeiten. Dafür haben wir speziell drei neue Rollen der IT konzipiert:

  • Digital Entrepreneur setzt Impulse für die Transformation der IT-Organisation
  • Digital Pathfinder findet den richtigen Weg durch den Technologie-Dschungel
  • Digital Change Agent begleitet als Kollege den internen Veränderungsprozess

Gerd Hagmaier: Den Ansatz finde ich klasse. Und wie würde ein Unternehmen anfangen, seine Veränderungsfähigkeit zu verbessern?

Daniel Kohl: Das ist eine spannende Frage. Lass uns dazu gerne ein anderes Mal in einem separaten Beitrag sprechen. Aber falls du möchtest, kannst du dich ja auf unserer Synaworks Academy Website schon mal über unsere Trainings und Transformationsmodule umschauen.


SAP S/4HANA ist ein Change Management Projekt – Teil 1

  • 15. November 2020/
  • Posted By : Ann-Kathrin Haller/
  • 0 comments /
  • Under : Allgemein, Change, Digitale Transformation, SAP ALM, Strategie, Synaworks, Team, Technologieberatung

Daniel Kohl (Gründer und CEO, Synaworks GmbH) und Gerd Hagmaier (VP S/4HANA and Business Transformation, Capgemini Deutschland GmbH) haben sich zu einem Austausch über die Digitale Transformation verabredet.

Daniel Kohl: Hallo Gerd. Schön, dass du Zeit für einen Austausch gefunden hast.

Gerd Hagmaier: Natürlich, sehr gerne. Für mich ist es immer spannend mich mit Kollegen und Partnern über die Erfahrungen bei Kunden auszutauschen.

Daniel Kohl: Genau. Um wirklich einen Eindruck zu gewinnen, wie Organisationen mit den Themen Digitale Transformation und dem Umstieg auf SAP S/4HANA umgehen, ist das Teilen von Erfahrungen wahnsinnig wertvoll. Was sind deine bisherigen Erkenntnisse mit S/4HANA-Transformationen?

Gerd Hagmaier: Ich habe kürzlich eine interessante Umfrage gesehen. Diese zeigte auf, wie viele Unternehmen bereits den Umzug auf SAP S/4HANA durchgeführt haben:

Die beiden SAP Anwendergruppen DSAG und ASUG haben im Juli 2020 ihre Mitglieder – insgesamt sind das mehr als 800 Bestandskunden – zum  Thema SAP S/4HANA befragt.

Laut dieser Umfrage haben 70% der DSAG-Mitglieder und 55% der ASUG-Mitglieder aktuell ein SAP S/4HANA Transformationsprojekt am Laufen oder planen dies in Zukunft. In diesem Zusammenhang gaben lediglich 12% der DSAG-Mitglieder bzw. 16% der ASUG-Mitglieder an bereits live zu sein und die neuen, technologischen Möglichkeiten von SAP S/4HANA zu nutzen.

Daniel Kohl: Das ist erstaunlich. Stellt sich dir nicht auch die Frage, warum nicht bereits schon mehr Unternehmen SAP S/4HANA produktiv im Einsatz haben?

Gerd Hagmaier: Die ASUG-Mitglieder, die an der Umfrage teilgenommen haben, begründen dies durch zu hohe Kosten, fehlendem Business-Case und noch laufenden SAP ECC Projekten. Die DSAG-Mitglieder nannten wiederum die fehlende Notwendigkeit für einen Umstieg, die Unsicherheit bezüglich der neuen Funktionalitäten und an dritter Stelle auch den fehlenden Business-Case für den Umstieg nach SAP S/4HANA.

Daniel Kohl: Eins ist sicher: Technisch gesehen, steht früher oder später bei allen SAP Anwenderunternehmen die Umstellung auf die neue Lösung SAP S/4HANA bevor. Ich vermute jedoch, dass das damit verbundene Potential für die Fachbereiche und die Innovationskraft für das gesamte Unternehmen häufig noch nicht genutzt bzw. der Mehrwert vom Management noch nicht gesehen wird.

Diese Vermutung wird durch eine weitere Umfrage der DSAG mit rund 100 IT-Verantwortlichen im Sommer diesen Jahres gestärkt. Dabei bereitet den Unternehmen die größte Schwierigkeit eine fehlende Vision (43% der Teilnehmer) und nicht primär die neuen Technologien.

Gerd Hagmaier: Die Frage, die sich Unternehmen stellen ist doch, wie viel Transformation soll angegangen werden? Um dies zu beantworten, sollte der erste Schritt immer eine Evaluation neuer Technologien sein, sowie die Entwicklung von Business Cases. Da S/4HANA kein reines Technologieprojekt ist, ist es sehr wichtig abzuschätzen, welche Auswirkung die Transformation auf die bestehende Organisation und auf die Prozesse hat. Entsprechend kann eine Strategie entworfen und ein organisatorischer und technologischer Rahmen definiert werden.

Daniel Kohl: Klar ist, dass S/4HANA, genau so wenig wie einzelne Tools, die Lösung für alle Probleme sein kann. Unternehmen sollten so früh wie möglich individuell entscheiden, wie viele Variablen sie in ihrer Strategie berücksichtigen wollen. Die Variablen bilden dann den Umfang eines (Vor-)Projekts für die Transformation. Ist ein neues Stammdatenkonzept erwünscht? Wird eine neue Reportingstruktur benötigt? Wie steht es um die Cloud- und Daten-Strategie? Je mehr Variablen das Projekt einschließt, desto mehr Entscheidungen müssen auch getroffen werden.

Bei den Kunden zeigen sich hierzu große Unterschiede und es gibt keine allgemeingültige Antwort.

Organisationen müssen individuell abwägen, welcher Grad der Veränderung für sie verdaubar und leistbar ist. Welcher Change ist zwingend notwendig und welcher optional? Ein gutes Change Management, das von Anfang an den Zweck und die Ziele der Transformation für die betroffene Organisation und Stakeholder transparent macht sowie das Ausmaß und die Auswirkungen der resultierenden Veränderungen aufzeigt, ist erfahrungsgemäß der absolute Erfolgsfaktor in jedem S/4HANA Projekt.

Gerd Hagmaier: Und das ist ein klares Leadership-Thema. Nicht jedes Unternehmen, nicht jede Abteilung oder gar jeder einzelne Mitarbeiter ist schon für die Transformation bereit.

Es geht hier um die Veränderungsfähigkeit des gesamten Unternehmens.

Daniel Kohl: Da stimme ich dir voll und ganz zu. Unternehmen müssen in der Lage sein sich den steigenden Anforderungen, wie beispielsweise mehr Kundenzentrierung, höhere Liefergeschwindigkeit und kürzere Markteinführungszyklen anzupassen. Die logische Konsequenz daraus ist, dass sich das Business dazu neu ausrichten muss und dadurch folglich sich auch das gesamte Unternehmen dadurch entsprechend verändert. Um sich hier erfolgreich weiterzuentwickeln, müssen technische Innovationen zielgerichtet eingesetzt werden. Nur so kann es gelingen, Geschäftsprozesse zu optimieren, diese entsprechend zu automatisieren, um dann die notwendige Geschwindigkeit und Flexibilität zu erreichen.

Gerd Hagmaier: Also ist doch die entscheidende Frage, mit welcher Bereitschaft wird Veränderungen zugelassen? Manche Kunden glauben, der Umstieg nach SAP S/4HANA sei doch ein reines IT-Projekt, andere wiederum sehen hier gar den Bedarf für ein „Neue-Werte-Projekt“. Bei diesen Kunden steht besonders der Faktor „Mensch“ und die damit verknüpften Veränderungen in der Organisation im Vordergrund. Auch bekannt unter dem Stichwort: „Agile Organisation“. Ein frühes Einbinden aller relevanten Beteiligten ist dabei für den Erfolg des Transformationsprojekts maßgeblich.

Wir bei Capgemini wollen daher noch vor Beginn des Projekts ermitteln, welche Rolle bzw. welchen Zweck die Organisation, die Abteilung oder der einzelne Mitarbeiter einnimmt?

Daniel Kohl: Klingt plausibel. Schließlich definiert die Organisation die einzelnen Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Jedoch ist der Mitarbeiter derjenige, der sich dann gegebenenfalls ändern muss. Es ist so wichtig, ein Verständnis zum Sinn des eigenen Tuns im organisationalen Kontext sowie die Positionierung in Bezug auf IT oder Fachbereiche zu entwickeln. Versteht sich die IT-Organisation eher als Enabler oder als Verwalter?

Wie geht ihr bei Capgemini hier vor?

Gerd Hagmaier: Bei Capgemini nutzen wir hierfür in unseren C-Level Workshops gerne den Teamkompass. Darin beginnen wir mit der Frage: Was ist die Zweckbestimmung Ihrer Abteilung? Eine Kurzvorstellung der Abteilung und die Definition der Rolle im Unternehmen hilft dann bei der Orientierung.

Abbildung 1: Teamkompass

Durch diese Herangehensweise schaffen wir bei den Teilnehmern ein besseres Bewusstsein über die Zielsetzung, Arbeitsweise und Organisation in ihrer Abteilung. Denn es muss transparent sein, dass der Fokus nicht nur auf der Technologie liegt, sondern auf der Analyse der „Schmerzpunkte“ und Auswirkungen der Veränderungen für die betroffenen Abteilungen, Teams und Mitarbeiter.

Daniel Kohl: Das ist wirklich spannend. Leider muss ich jetzt in den nächsten Termin. Lass uns doch bitte noch in dieser Woche an der Stelle wieder einsteigen und weitersprechen.


Das SAP S/4HANA Projekt – verteidigen Sie noch oder Arbeiten Sie schon?

  • 9. November 2020/
  • Posted By : Ann-Kathrin Haller/
  • 1 comments /
  • Under : Change, Digitale Transformation, Innovation, SAP, Soft Transformation, Strategie, Team

Viele Unternehmen starten gut gerüstet mit der SAP Activate Methodik in die SAP S/4HANA Transformation. Doch mit der Zeit wird das Projekt immer langsamer und ineffizienter. Mehr und mehr sehen sich die Verantwortlichen in Überzeugungsarbeit und politischen Diskussionen verstrickt, statt das Projekt inhaltlich weiter voran treiben zu können.

Was ist passiert?

Die SAP Activate Methodik bietet mit dem Dreiklang aus Methodik, Tools und Content eine hilfreiche Unterstützung für Projektteams. Die vordefinierten Workstreams geben einen Überblick über die wichtigsten Arbeitspakete und wann diese ins Auge zu fassen sind. Alles findet seinen Platz in den bekannten Phasen Discover, Prepare, Realize, Deploy und Run.

Mit großem Interesse konzentrieren sich die meisten Teams auf die technischen Arbeitspakete: Sie machen sich Gedanken über das Application Design, konzipieren Teststrategien, designen Entwürfe zu den Themen Daten Management und Integration.

Aber wie steht es mit dem Workstream Solution Adoption? Unter diesen Workstream fallen neben dem Onboarding und Trainings für die Teams auch das Organizational Change Management (OCM, siehe auch Abb. 1).

Abb. 1: Arbeitspakete des Workstreams Solution Adoption. Quelle: SAP

Obwohl viele wissen, wie wichtig es ist, den bevorstehenden Change adäquat zu adressieren – mit Stakeholderanalysen, organisationale Change Impact Analysen, Kommunikationsplänen, Kompetenzentwicklungen und Methoden zur Verbesserung der Zusammenarbeit, um nur einige Stichworte zu nennen –  wird dieses Arbeitspaket häufig nicht ausreichend adressiert. OCM ist vielen immer noch zu unspezifisch und zu wenig greifbar im Gegensatz zu einem technischen Arbeitspaket.

Aber was passiert, wenn Menschen auf den bevorstehenden Change nicht vorbereitet und mitgenommen werden? Wenn die Betroffenen nicht zu Beteiligten gemacht werden? Häufig haben die MitarbeiterInnen keine Möglichkeit, überhaupt die Notwendigkeit der bevorstehenden Veränderung zu erkennen, da ihnen Kontext und Hintergrundwissen fehlen. Ohne Wissen um die Notwendigkeit kann aber auch keine Motivation für die Veränderung entwickelt werden. Die Folge: Mitarbeiter blockieren, das Potenzial der Zusammenarbeit wird nicht ausgeschöpft, das Projektziel gerät immer mehr aus dem Fokus und interne politische Auseinandersetzungen bestimmen die Diskussion. Dies führt dazu, dass immer weniger am Projekt selbst gearbeitet wird und stattdessen immer mehr Konflikte bewältigt werden müssen.

Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass in der SAP Activate Methodik das OCM als wichtiger Bestandteil adressiert wird, um den Gesamtprojekterfolg zu gewährleisten.

Nutzen Sie geeignete Ansätze, Methoden und Instrumente, um das Thema OCM adäquat zu berücksichtigen und den Projekterfolg nicht zu gefährden. Erste konzeptionelle Überlegungen dazu sollten bereits in der „Prepare“-Phase entwickelt werden, um eine entsprechende Roadmap zu entwickeln.

Im Kontext eines OCM unterstützen wir Sie u.a. bei folgenden Schwerpunkthemen:

  • Evaluation der Veränderungsfähigkeit der eigenen Abteilung und Organisation
  • Konkrete Handlungsfelder, um Veränderungsprozesse im S/4HANA Kontext erfolgreich zu initiieren
  • Konzeption einer Change Roadmap, die auf organisatorischer, prozessualer und technologischer Ebene ansetzt und in die SAP Activate Methodik eingebettet ist
  • Gezielte Kompetenzentwicklung, die Mitarbeiter befähigt, mit den einhergehenden Veränderungen erfolgreich umzugehen

Wenn Sie Interesse haben, stehen wir Ihnen sehr gerne für weitere Informationen und Best Practice Beispiele zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Wir beraten und begleiten Sie auch gerne zum Thema :

Die neuen Rollen der IT – Was ist morgen wichtig?


Das Selbstverständnis der Organisation. Teil 4: Die Vision der Organisation

  • 6. November 2020/
  • Posted By : Ann-Kathrin Haller/
  • 0 comments /
  • Under : Academy, Allgemein, Change, Digitale Transformation, Soft Transformation, Strategie, Team

In Teil 1 unserer Reihe haben wir die Bedeutung des Selbstverständnisses für die Veränderungs- und Strategiearbeit vorgestellt. In Teil 2 diskutierten wir mit dem Werte-Aspekt den ersten der drei Parameter, die das Selbstverständnis einer Organisation definieren. Teil 3 handelte von dem Purpose der Organisation als wichtiger Fixstern für Orientierung und Motivation. Im vierten und letzten Teil der Reihe gehen wir auf den dritten Parameter des Selbstverständnisses ein: ­­den wünschenswerten Zustand, den die Organisation erreichen will.

Parameter 3: Vision

Die Vision beschreibt einen wünschenswerten Zustand in ferner Zukunft. Damit definiert die Vision, wonach die Organisation strebt und welches große Ziel sie einmal erreichen will. Eine Vision zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein großes, kühnes und ambitioniertes Ziel verfolgt. Dadurch wird die Organisation elektrisiert, motiviert und mit Energie versorgt. Die Mitarbeiter müssen davon überzeugt sein, dass es grundsätzlich möglich ist, dass Ziel zu erreichen – selbst dann, wenn es keine Garantie dafür gibt oder die Erreichung des Ziels nur mit äußersten Anstrengungen verbunden sein werden.

Damit setzt die Vision Leitplanken, die dabei helfen, notwendige Handlungs- und Entwicklungsfelder zu adressieren, zielführende Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu priorisieren.

Visionen sind keine starren, unveränderbare Konstrukte. Dafür sind die Rahmenbedingungen, in denen Organisationen agieren, zu volatil und unsicher.

Eine lernende und sich evolutionär entwickelnde Organisation ist kaum vorstellbar ohne einer steten, sich dem neuen Evolutionsstand anpassenden Vorstellung einer wünschenswerten Zukunft. Mit jedem Lernen, mit jeder Weiterentwicklung der Organisation und im Zuge bestimmter externer Veränderungen kann und sollte es daher zu einer Anpassung der ursprünglich formulierten Vision kommen – so spiegelt sich der jeweilige evolutionäre Stand der Organisationsentwicklung auch in der entsprechenden Visionsformulierung.

Der Purpose dient dabei als das Konstrukt, das den grundsätzlichen Rahmen setzt, in dem die Vision formuliert wird.

So ist eine Vision auch eher mit einem ruhigen, sich stetig adaptierenden Prozess zu vergleichen, der der evolutionären Entwicklung der Organisation Rechnung trägt, statt mit einem einmal formulierten, unveränderbaren Statement.

Der Zeithorizont, in dem das Ziel erreicht werden kann, ist langfristig und beträgt mehrere Jahre, wenn nicht gar Dekaden. Damit erfordert die Formulierung einer Vision die Fähigkeit zum visionären Denken. Die Vision sollte so konkret formuliert sein, dass die Organisation weiß, wann sie das Ziel erreicht hat. Damit ist die Formulierung auch ein kreativer Akt, in dem sich die Verantwortlichen überlegen, was sie einmal gerne für eine Organisation sehen würden, wie die Mitarbeiter miteinander agieren sollten, wie es sich anfühlen sollte, in dem Unternehmen zu arbeiten oder wie über das Unternehmen von Dritten berichtet werden sollte.

Eine Vision kann ihre Wirkung dann entfalten, wenn sie eine lebhafte Beschreibung enthält, wie es sein wird, das Ziel erreicht zu haben. Damit dient die Vision als Motivator, stimuliert so Fortschritt und Antrieb innerhalb der Organisation und dient als Fokuspunkt für alle Bemühungen.

Entscheidend ist die Dynamik, die von einer guten Vision ausgeht. Das bedeutet, dass die Überzeugung der Beteiligten darüber entscheiden, ob die Vision gelebt wird. Diese Identifikation jedes Einzelnen ist durch die Kultur, also die Art und Weise, wie Dinge umgesetzt werden, spürbar. Die Identifikation jedes Einzelnen mit der Vision, die Harmonisierung der Organisationsaktivitäten auf die Vision und die Verbindlichkeit der einheitlichen Verfolgung der Vision sind zentrale Erfolgsfaktoren und sind damit zentrale Managementaufgaben.


Das Selbstverständnis der Organisation. Teil 3: Der Purpose der Organisation

  • 3. November 2020/
  • Posted By : Ann-Kathrin Haller/
  • 0 comments /
  • Under : Academy, Allgemein, Change, Digitale Transformation, Soft Transformation, Strategie, Team

In Teil 1 unserer Reihe haben wir die Bedeutung des Selbstverständnisses für die Veränderungs- und Strategiearbeit vorgestellt. In Teil 2 diskutierten wir mit dem Werte-Aspekt den ersten der drei Parameter, die das Selbstverständnis einer Organisation definieren. Im Teil 3 stellen wir den zweiten Parameter vor und erklären dessen Bedeutung: der Purpose der Organisation.

Parameter 2: Purpose

Was würden Ihre Kunden und Mitarbeiter vermissen, wenn es Sie nicht mehr gäbe?
Die Frage führt zu der eigenen Existenzberechtigung: Was ist der eigentliche Zweck der Organisation, „the reason for being“?

Der Purpose bezieht sich nie auf finanzielle Aspekte wie Gewinn, Umsatz oder Shareholder Value. Eine Organisation muss Gewinne erzielen, das ist ein Imperativ eines marktwirtschaftlich agierenden Unternehmens. Der Purpose geht über diese Notwendigkeit hinaus.

Der Purpose reflektiert eine übergeordnete Nutzenstiftung, die eine Organisation erbringt: Wozu tun wir das, was wir tun? Was ist – aus gesellschaftlicher Perspektive – der relevante Zweck unserer Organisation? (Wir verwenden Sinn, Zweck und Purpose als Synonyme). Dabei hat der Purpose zwei wichtige Funktionen: Er soll inspirieren und inhaltlich leiten.
Das alleinige Gewinnstreben kann beides nicht erfüllen. Weder inspiriert es nachhaltig, noch leitet es zielführend.

Inspirierend-emotionale Funktion
Im Rahmen der inspirierend-emotionalen Funktion kann der Purpose stark motivational wirken; er ist damit ein wichtiger Aspekt für die emotionale Bindung der Mitarbeiter.

Wird der Unternehmenszweck aus Sicht der Mitarbeiter als sinnvoll und erstrebenswert erachtet, leistet dieser eine wichtige Funktion als „Energiespender“. Der Unternehmenszweck hat den Effekt, dass Mitarbeiter eine intrinsische Motivation entwickeln ihre Energie so einzusetzen, dass der Unternehmenszweck auch wirklich umgesetzt wird.

Die durch einen Purpose erreichte Sinnvermittlung bietet damit grundsätzlich die Möglichkeit, das Verhältnis zwischen Organisation und Mitarbeiter nicht nur rein transaktional zu definieren (nach dem Motto „Arbeitszeit gegen Geld“). Viel mehr eröffnet sie Gestaltungsspielräume für eine transformationale Beziehung, bei dem Mitarbeiter sich einbringen, um gemeinsam an etwas „Großem“ mitwirken zu können.

Wir gehen davon aus, dass Menschen grundsätzlich nach Sinn und Entwicklung streben und etwas Sinnvolles tun wollen. Für den Organisationskontext gilt daher:

Wer Leistung will, muss Sinn bieten.

Die Bedeutung dieses transformationalen Aspekts unterstreichen viele empirische Forschungen, u.a. die von Harvard-Professor Howard Gardner. Er untersuchte, was Menschen bei der Arbeit glücklich macht und identifizierte dabei drei Dimensionscluster: Exzellenz, Ethik, Engagement:

  • Exzellenz: Als Mitarbeiter will ich kompetent und effektiv sein.
  • Ethik: Hat meine Arbeit und das, was ich damit bewirke und das Produkt, das dadurch entsteht, einen gesellschaftlichen Nutzen?
  • Engagement: Gehe ich in meiner Arbeit auf? Macht es mir Freude, was ich tue?

Die Möglichkeit von Unternehmen, einen relevanten, übergeordneten Sinn zu stiften und Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, daran mitzuwirken, kann damit mehr und mehr zu einem differenzierenden Vorteil im Wettbewerb um das Halten und das Gewinnen neuer Mitarbeiter werden.

Inhaltlich-handlungsleitende Funktion
In der zweiten Funktion setzt der Unternehmenszweck den Rahmen für das Handeln und die zukünftigen Aktivitäten und hat damit eine inhaltlich–handlungsleitende Dimension.

Ziele, Strategien, Entscheidungen und Maßnahmen können hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit vor der Fragestellung überprüft werden, ob sie im Einklang mit dem übergeordneten Purpose stehen und zu dessen Verwirklichung beitragen.

Dieser Aspekt wird immer wichtiger, denn: Im Zuge der VUCA-Anforderungen brechen traditionelle Organisationsstrukturen weg, Arbeitsweisen werden agiler, Hierarchie- und Entscheidungsstrukturen werden flacher und Aufgaben seltener, die ein reines „Abarbeiten“ genau definierter Arbeitsschritte vorsehen.

Der Wegfall an strukturgebenden Rahmenbedingungen hinterlässt häufig ein Vakuum, das aufgefangen werden muss. Ein formulierter, geteilter und gelebter Unternehmenszweck kann das leisten und das entstandene Vakuum füllen. Damit ist der Purpose ein wichtiger Baustein, um eine höhere Agilität der Organisation zu ermöglichen – und kann zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil in einer VUCA-geprägten Welt werden.

Der Purpose verändert sich nicht im Zeitablauf, er ist stabil und ist per se niemals vollständig erfüllbar. Der Purpose unterliegt selbst keiner Veränderung, ermöglicht aber notwendige Veränderungen, um in den volatilen Rahmenbedingungen im Sinne des Purpose erfolgreich agieren zu können. Hier besteht eine Ähnlichkeit zu der – im zweiten Teil unserer Reihe – beschriebenen Funktion der Kern-Werte.

Für Kern-Werte und Kern-Purpose gilt gleichermaßen: Sie können nicht kreiert werden, sie können nur identifiziert, entdeckt werden. Es ist daher weniger eine intellektuelle und mehr eine emotionale Übung, die den Blick nach innen erfordert. Vermutlich ist das auch ein Grund, warum sich Organisationen mit der Identifikation des Purpose schwertun.

Bei beiden Ansätzen besteht die große Gefahr, nicht authentische Aspekte, sondern sozial erwünschte, zu eruieren. Dabei geht es nicht darum, das, was schön wäre zu haben, zu identifizieren, sondern das, was tatsächlich ist.

Wenn gewollt, kann das Gewünschte Teil der Vision werden, also das, wohin sich eine Organisation entwickeln möchte.

Im nächsten Blogbeitrag erläutern wir mit der Vision den letzten der drei Parameter.


Das Selbstverständnis der Organisation. Teil 2: Die Ist-Werte der Organisation

  • 27. Oktober 2020/
  • Posted By : Ann-Kathrin Haller/
  • 0 comments /
  • Under : Academy, Allgemein, Change, Digitale Transformation, Soft Transformation, Strategie, Team

In Teil 1 haben wir die Bedeutung des Selbstverständnisses für die Veränderungs- und Strategiearbeit vorgestellt. In Teil 2 diskutieren wir mit dem Aspekt WERTE den ersten der drei Bestandteile, die ein Selbstverständnis definieren.

Parameter 1: Kern-Werte 

Wir definieren Kern-Werte als Prinzipien und Überzeugungen, die von der Organisation als erstrebens- und wünschenswert angesehen werden. Werte definieren, für was die Organisation steht. Aus Werten resultieren spezifische Glaubenssätze, Denk- und Handlungsmuster und dienen damit als „guiding principles“.  

Damit haben Werte maßgeblichen Einfluss, was (Zielauswahl) wir tun und wie (Art der Umsetzung) wir etwas tun. In Folge entstehen Ergebnisse (Resultate, Erlebnisse, Erfolge), welche die gewünschten werthaltigen Eigenschaften besitzen oder vereinen sollen. Eine zentrale Funktion von Werten ist es, Orientierung, Fokus und Motivation zu geben. 

Werte sind intrinsisch und beständig. Sie sind unabhängig von äußeren Einflüssen und bedürfen keinem externen Zuspruch. Sie resultieren aus einer tiefen Überzeugung, nicht aufgrund externer (Markt-) Anforderungen. Kernwerte haben keine „Positionierungs-Funktion“ nach außen und es gibt kein universelles Set an „richtigen“ Werten.  

Entscheidend ist der Umgang mit den Werten, also die Frage, wie authentisch, diszipliniert und konsistent diese im Alltag gelebt werden. Ihre Wirkung können sie nur mit Konsistenz entfalten und wirken implizit durch eigene Denk- und Verhaltensmuster. 

Nur wenige Werte können authentisch den Kern einer Organisation verkörpern. Werden tatsächliche Werte identifiziert, sind es häufig wenig zeitlose Prinzipien, die eine hohe richtungsgebende und motivationale Wirkung entfalten. Sind es zu viele, liegt der Verdacht nahe, dass nicht alle Aspekte Kern-Werte darstellen, sondern eher operativen Praktiken, Strategien oder gesellschaftlich bzw. organisational erwünschten Normvorstellungen entsprechen. 

Im Gegensatz zu Strategien verändern sich Kernwerte nicht. Strategien werden angepasst, wenn sie dysfunktional sind, eigene Kern-Werte nicht. Damit ermöglichen Kern-Werte eine hohe Flexibilität. Das erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich, da Kern-Werte durch die Vorgabe von „guiding principles“ eine Lenkungsfunktion ausüben, die den Möglichkeitenraum definieren und erst einmal einengen. Aber innerhalb dieser, durch die Werte definierten Leitplanken, ergeben sich hohe Adaptionsmöglichkeiten, die eine hoch-agile Arbeitsweise ermöglichen.

So sagt Wladawsky-Berger, ein langjähriger Weggefährte des ehemaligen IBM CEO’s Lou Gerstner: 

„…he (Lou Gerstner, Anm. des Verfassers) was very clear that he wanted to shift values (…). If the Gerstner Revolution had merely been about strategy and  technology, it wouldn’t have survived. But because it was rooted in values, IBM was able to adapt as technology and the marketplace continued to evolve”. 

Je volatiler, unsicherer, komplexer und widersprüchlicher die Rahmenbedingungen sind (Stichwort VUCA), in denen wir agieren, desto entscheidender ist genau diese von Wladawsky-Berger beschriebene Flexibilität: innerhalb der „guiding principles“ ein hohes Maß an Adaptionsmöglichkeiten zu haben, um agil auf die jeweiligen Rahmenbedingungen reagieren zu können. Unterstellen wir eine Zunahme der VUCA-Elemente, kann diese Art der nachhaltigen Agilität ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Organisationen werden. 

Im nächsten Blogbeitrag erläutern wir mit dem Purpose den zweiten, zentralen Parameter des organisationalen Selbstverständnisses.


Das Selbstverständnis der Organisation – und warum es für Veränderungs- und Strategieprozesse so wichtig ist. Teil 1

  • 23. Oktober 2020/
  • Posted By : Ann-Kathrin Haller/
  • 0 comments /
  • Under : Academy, Change, Soft Transformation, Strategie, Team

Die Frage nach dem Sinn des eigenen Tuns wird im organisationalen Kontext immer häufiger gestellt. Organisationen merken, dass ein rein transaktionales Verständnis – sei es zu ihren Mitarbeitern (Arbeitszeit gegen Geld) oder den eigenen Kunden (Produkte/ Services gegen Geld) – nicht mehr ausreicht, um erfolgreich agieren zu können.

Daher gilt: Wer Mitarbeiterleistung, Veränderung oder Kundenbeziehung will, muss Sinn bieten.

Die Frage, was als sinnvoll erachtet wird, ist eng verknüpft mit dem eigenen Selbstverständnis. Dieses beschreibt, wer man ist und was einen antreibt. Das Selbstverständnis ist daher ein zentraler Aspekt bei der Frage, wie eine Organisation Sinn stiften kann. Es erscheint daher hilfreich, sich mit dem Konstrukt des Selbstverständnisses näher auseinander zu setzen. Das ist Gegenstand dieser Ausarbeitung.

Der vorliegende Text beleuchtet,

  • was Selbstverständnis im organisationalen Kontext bedeutet,
  • stellt ein Modell vor, mit dessen Hilfe alle relevanten Aspekte des eigenen Selbstverständnisses erarbeitet werden können
  • und erläutert die zentrale Bedeutung, die das Selbstverständnis auf die operative Handlungsfähigkeit einer Organisation hat.

 

Das Selbstverständnis

Das Selbstverständnis beschreibt, wer man ist. Es drückt das Bild aus, das man von sich selbst hat. Bezogen auf den Organisationskontext ist das Selbstverständnis der Ausgangspunkt für alles: Entsprechend dem Selbstverständnis werden Ziele gesetzt, Strategien festgelegt, Geschäftsmodelle geformt und die Art und Weise der Umsetzung definiert.

Es ist damit die Basis für die Frage, warum, was und wie eine Organisation etwas tut bzw. nicht tut.

Damit ist eine fundierte Strategiearbeit, die zielführende Ableitung von Organisationszielen oder die Entwicklung kultureller Aspekte ohne die Berücksichtigung des eigenen Selbstverständnisses nicht denkbar.

Wir stellen im Folgenden ein von uns entwickeltes Konzept des Selbstverständnisses vor, mit dem wir in der Praxis intensiv arbeiten und das angelehnt ist an Collins‘ und Porass‘ Ansatz der „core ideology“ (vgl. J.C. Collins, J.I. Porras: Built to Last: Successful Habits of Visionary Companies, Harper Business, 1996).

Die drei Parameter des Selbstverständnisses

Das Konzept des Selbstverständnisses beziehen wir im vorliegenden Text auf Organisationen und Abteilungen großer Organisationen, sprechen aus Vereinfachungsgründen aber von Organisationen.

Das Verständnis einer Organisation über sich selbst ist ohne Berücksichtigung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht denkbar. Das Konzept unseres Selbstverständnisses umfasst daher drei wesentliche Bestandteile, vgl. auch Abb. 1.

Es beschreibt,

  • nach welchen Prinzipien und Überzeugungen eine Organisationen handelt
    (die Kern-Werte),
  • was die Existenzberechtigung der Organisationen ist (der Kern-Purpose) und
  • was eine Organisation als einen wünschenswerten Zustand definiert, nach dem das eigene Handeln ausgerichtet wird und den es einmal zu erreichen gilt (die Vision).

Damit beantwortet das Selbstverständnis die Fragen:

  • „Für was steht die Organisation?“
  • „Wozu gibt es die Organisation?“
  • „Was will die Organisation einmal erreichen?“.

Das Selbstverständnis beschreibt also, wie und als was sich eine Organisation begreift und spiegelt so den innersten Kern, die „DNA“ der Organisationen.

Im organisationalen Alltag werden die ersten zwei Fragen häufig nicht diskutiert, mit der Frage nach den „großen Zielen“ – was die Organisation einmal erreichen will – wird sich häufig nur ungenügend auseinandergesetzt.

Ist die Vision jedoch unzureichend definiert oder wurde sie für externe Marketingzwecke formuliert, kann weder eine zielführende Strategie (Strategie definiert als ein möglicher Weg zum Ziel) entwickelt werden, noch eine Priorisierung darüber erfolgen, welche Themen, Projekte und Anforderungen wie zu gewichten und zu bearbeiten sind. Darüber hinaus kommt erschwerend hinzu, dass zu Begriffen wie „Ziele“ und „Strategie“ selbst innerhalb einer Organisation häufig kein einheitliches Begriffsverständnis existiert.

Folgt man der Annahme, dass

  • einer Organisation ohne Wissen und Beachtung seiner Kern-Werte und seines eigenen „reason why“ die großen „Leitplanken“ fehlen und deshalb nicht nachhaltig zielorientiert agieren kann und
  • Ziele nicht in einem Vakuum, sondern im Kontext einer Vision abgeleitet werden,

wird deutlich, welche Bedeutung die o.g. Fragen nach dem eigenen Selbstverständnis für die operative Handlungsfähigkeit einer Organisation haben.

 

Authentizität als entscheidende Voraussetzung

Ein Selbstverständnis ist stabil und im Zeitverlauf beständig. Das Selbstverständnis verändert sich nicht aufgrund sich verändernder Rahmenbedingungen. Ganz anders verhalten sich operative Ziele, Strategien oder Taktiken ­– sie müssen verändert und angepasst werden, um den externen und internen Veränderungen Rechnung zu tragen.

Das Selbstverständnis basiert auf intrinsischen Aspekten, die keine externe Rechtfertigung benötigen. Es geht also nicht um „jene Form des Selbstverständnisses, mit dem sich Agierende bewusst präsentieren und inszenieren“, sondern um wahrhaftige Aspekte, die sich auf einer „impliziten Handlungsebene“ abspielen. (vgl. Schmidt F., 2012: Professionelles Selbstverständnis. In: Implizite Logiken des pädagogischen Blickes, Springer).

Es geht also um die tatsächlichen Ausprägungen von Werten, Purpose und Visionsvorstellungen der Beteiligten und nicht um sozial erwünschte oder gesellschaftlich geforderte Normen.

Das ist ein wichtiger Punkt: die Unterscheidung zwischen dem, was tatsächlich ist und dem, wie wir es gerne hätten. Selbst wenn sich die Beteiligten diesem Aspekt bewusst sind, bleibt die Herausforderung, im Findungsprozess nach dem Ist zu suchen und sich nicht von einem Soll beeinflussen zu lassen. Gelingt das nicht, ist das Resultat nicht authentisch und damit nicht in der Lage, den Zweck eines Selbstverständnisses zu erfüllen. Dieser Zweck ist nicht etwa eine nach außen gerichtete Differenzierung zu Wettbewerbern, sondern die Vermittlung von Orientierung und Inspiration für die Beteiligten.

Wenn eine Organisation sein Selbstverständnis gefunden hat, sollte es die Aspekte, die diesem Selbstverständnis entgegenstehen, verändern und entsprechend anpassen.

Im Teil II stellen wir die drei zentralen Bestandteile Werte – Purpose – Vision des Selbstverständnisses vor und setzen diese zueinander in Beziehung wie auch in den Kontext alltäglicher Herausforderungen in der organisationalen Praxis.


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